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Wie der Lusen entstand

Als eines der beliebtesten Wanderziele des Bayerischen Waldes bietet der Lusen mit einer Höhe von 1373 Metern ein herrliches Panorama in sämtliche Richtungen. Die Erhebung des Lusens wird in dieser Region nur vom Großen Arber (1456 Meter) und vom Rachel (1453 Meter) übertroffen.

Der Lusen mit dem durch Granitblöcke vollständig bedeckten Gipfelbereich gehört zu den bedeutendsten geologischen Naturwundern Bayerns. Der Grenzkamm aus Granit zwischen Bayern und Böhmen (Tschechien) ist durch eiszeitliche Erosion, hauptsächlich durch Frostverwitterung in der Quartärzeit, entstanden.

Glaubt man aber folgender Sage von Hans Watzlik ist der Lusen ganz anders entstanden... 

Einmal trug der Teufel alle Schätze der Welt zusammen. Wie er die Schätze auf einem gewaltigen Haufen beisammen hatte, deckte er sie mit Felsen zu und schleppte Steine her und allweil mehr Steine her und türmte sie aufeinander. Und wie er mit dem hochmächtigen Berg fertig war, so war das der Lusen, und der Teufel setzte sich darauf und verschnaufte sich, und sein Schweif reichte weit über die Wälder und Möser und die Schwanzquaste lag gerad vor der Fürstenhuter Kirche. Da mußte der dortige Pfarrer sich hüten, daß er nicht darauf trat.
Denn der Teufel ist kitzlich.

Quelle: Hans Watzlik, Böhmerwald-Sagen, Budweis 1921 (Böhmerwalder Dorfbücher, 5. Heft)

 

Im Bayer- und Böhmerwald kursieren noch diverse Abwandlungen dieser Sage, wobei aber immer der Teufel eine wichtige Rolle spielt.  

Eine weitere Variante der Sage...

Der Weg zum Himmel hinaus ist bekanntlich steinig und steil, der zur Hölle hinunter dagegen breit und bequem. Diese wollte der Höllenfürst, um es noch leichter zu machen, mit schönen Steinen pflastern.

Im Waldgebirge suchte er sich die härtesten Brocken zusammen, dass seine Straße ja dauerhaft würde, lud sie auf seinen Karren und fuhr eben damit über den Lusenberg dahin. Da trat ein frommer Klausner aus dem Walde hervor und reckte dem Bösen das Kreuz entgegen, auf dass er nie und nimmer sein Teufelswerk vollenden könne.

In höchstem Schrecken musste der Teufel seine Fuhre im Stiche lassen, mit unheimlichem Gepolter fielen alle die großen und schweren Brocken zur Erde nieder und ausgerechnet auf dem Lusenberg, wo sie heute noch zu sehen sind. 

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